„Warm eingepackt“

Tipps zu Sinn und Unsinn bei der Wärmedämmung Ihres Hauses

Eine verbesserte Wärmedämmung fürs Eigenheim hilft beim Energiesparen und kann den Wert einer Immobilie erhöhen.

Energieeffizienz eines Hauses

Wann Dämmen sich lohnt

Sinnvoll ist die Verbesserung der Wärmedämmung in der Regel nur bei Häusern, die vor 1980 gebaut wurden. Bei Gebäuden ab Mitte der 1990er Jahre rentiert sich der Aufwand finanziell oft nicht. Zudem wird im Emsland traditionell in 2-schaliger Bauweise mit Hohlschicht gebaut, was per se schon eine gute Wärmedämmung darstellt. Faustregel: Ist der Energieverbrauch höher als 150 kWh/(m²a) sollte eine energetische Modernisierung geprüft werden.

Dämmung der Fassade

Derzeit gibt es drei Standard-Verfahren, um die Dämmung von Außenwänden nachträglich zu verbessern:

  1. Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Bei dieser Methode werden Platten auf die Außenwand geklebt bzw. gedübelt und anschließend verputzt. Als Material kommt häufig Polystyrol zum Einsatz, da es im Gegensatz zu Holzfaser günstig und leicht zu verarbeiten ist. Nachteil: Die Putzfassade wird nach einigen Jahren mit Pilzen und Algen befallen. Etwa alle 5 bis 10 Jahre ist eine Behandlung mit Bioziden fällig. Aus diesem, aber auch aus anderen Gründen (z.B. Brandschutz) werden WDV-Systeme von vielen Bauschadenssachverständigen kritisch gesehen.
  2. Kerndämmung: Diese Methode setzt ein 2-schaliges Außenmauerwerk voraus (typisch für Häuser im Emsland). Dabei wird die Hohlschicht mit einem Einblas-Dämmstoff gefüllt. Vorteil: Die Fassade bleibt erhalten.
  3. Vorhangfassade: Sie besteht aus einer Unterkonstruktion, die an der Außenfassade angebracht wird und den Dämmstoff trägt. Anschließend wird sie mit Holz oder Schieferplatten verkleidet. Vorteil: Ein altes Haus bekommt eine neue Optik.

Maßnahmen für den kleinen Geldbeutel

Bei nicht ausgebauten oder genutzten Geschossen (z.B. Dachboden) sollte die oberste Geschossdecke gedämmt werden. Dies ist gegenüber der Dämmung von Dachschrägen kostengünstiger und mit weniger Aufwand verbunden. Bei Dachböden sollte man die Einschubtreppe nicht vergessen. Auch durch das nachträgliche Dämmen von Rollladenkästen, Heizkörpernischen oder Kellerdecken lässt sich die Energiebilanz relativ kostengünstig verbessern. Eine fachgerecht ausgeführte Außendämmung vermindert in jedem Fall die Bildung von Schimmel im Innenbereich, da durch die Erhöhung der Innenwandtemperatur weniger feuchte Raumluft kondensiert. Gerade bei älteren Gebäuden ist dies ein häufiges Problem.

Die häufigsten Fehler beim Dämmen

  1. Die Dämmung ist zu dünn. Ist die aufgebrachte Dämmung zu dünn, verpufft ihre Wirkung. Deshalb muss die Dicke der Dämmung auf die bereits bestehende Dämmung abgestimmt werden.
  2. Unbeheizte Räume dämmen. Einen ungenutzten Dachboden (Spitzboden) vollständig zu dämmen ergibt im Grunde keinen Sinn. Besser ist es, die oberste Geschossdecke zu dämmen, denn die Grundfläche ist kleiner und lässt sich mit weniger Aufwand dämmen.
  3. Hohlräume übersehen. Bei einem 2-schaligen Mauerwerk oder bei Flachdächern müssen die Hohlräume ebenfalls gedämmt werden. Ansonsten wird die Wirkung einer Außenwanddämmung aufgrund der zirkulierenden Kaltluft gemindert.

Dämmstoffe im Vergleich

Die Wahl des Dämmstoffs richtet sich danach, was gedämmt werden soll. Für Kellerwände benötigt man wasserfeste Materialien (z.B. XPS- oder Schaumglasplatten). Für Dach und Außenwände eignet sich auch Zellulose. Vorteil: Es ist preisgünstiger und umweltfreundlich. Derzeit muss kein auf dem Markt erhältlicher und zugelassener Dämmstoff als Sondermüll entsorgt werden. Mineralische Produkte landen als Bauschutt auf der Deponie. Bekannt ist, dass bei Glasfasermatten, die vor 2000 verbaut wurden, krebserzeugende Fasern enthalten sein können. Sie dürfen deshalb nur von Fachbetrieben ausgebaut werden. Bleiben sie unbeschädigt und fest eingebaut, geht von ihnen in der Regel keine Gesundheitsgefahr aus (vergleichbar asbesthaltigen Baustoffen).

Staatliche Förderung

Wer seine Immobilie selbst nutzt, kann zwischen Fördermitteln oder Steuerbonus wählen. In allen Fällen muss dann ein Fachbetrieb die Sanierung ausführen.

Fördermittel

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de) verteilt Zuschüsse von bis zu 48.000 Euro für eine energetische Komplettsanierung. Zinsgünstige Darlehen vergibt die staatliche KfW-Bank über die Hausbanken. Wichtig: Die Förderung muss beantragt werden, bevor mit den Bauarbeiten begonnen wird. Es empfiehlt sich, einen Energieberater hinzuzuziehen.

Steuerbonus

Der Steuerbonus lohnt sich bei einzelnen Maßnahmen (z.B. neue Fenster, Dachdämmung). Die Ausgaben werden über drei Jahre verteilt: In dem Jahr, in dem die Sanierung abgeschlossen wurde und in dem darauffolgenden Kalenderjahr können bis zu 7 % der Kosten geltend gemacht werden, höchstens jeweils 14.000 Euro. Im dritten Jahr reduziert sich der Betrag auf bis zu 6 %, höchstens jedoch 12.000 Euro.

Fazit

In eine bessere Wärmedämmung zu investieren, lohnt sich oft mehr als in eine neue Heizungsanlage. Einige kostengünstige und trotzdem effektive Maßnahmen können in Eigenleistung erbracht werden. Aber nicht alles lässt sich fachgerecht von selbst lösen. Umfangreiche Sanierungen sollten von Fachbetrieben ausgeführt und von Energieberatern begleitet werden.

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